Die Frau kommt Ihnen bekannt vor? Das ist kein Zufall. Seit Ende August hängen zwei riesige Plakate mit den Motiven am SoVD-Gebäude in Berlin, Nähe Jannowitzbrücke. Die S-Bahn fährt direkt vorbei. Wie es dazu kam und was die Aktion bewirken soll.
Eine Kampagne allein löst die Probleme der Wohnungsnot in deutschen Großstädten, vor allem in Berlin und dem Berliner Umland, nicht. Trotzdem habe ich nicht lange gezögert, als es hieß: “Gesicht zeigen!” und Teil dieser nichtkommerziellen Aktion zu werden. Meine eigenen Recherchen zu unseriösen Hausverwaltungen und Eigentümern spielten natürlich eine Rolle, sind aber aus juristischen Gründen noch nicht veröffentlichungsreif. Viel wichtiger ist das kürzlich veröffentlichte Gutachten zum Thema Wohnen, das sogar die Tagesschau zum Aufmacherthema machte.
Kernaussage: Die Mietpreisentwicklung vergrößert die soziale Spaltung in Deutschland.
Zum Vertiefen eignen sich auch die Immobilienrecherchen von correctiv. Newsletter zu “Wem gehören unsere Städte?” können u.a. für Hamburg oder Düsseldorf angefordert werden. Mit dem Berliner Tagesspiegel läuft das interaktive Projekt “Wem gehört Berlin?” – Mitmachen erwünscht!
[Update: Die Plakate am Haus wurden Anfang Dezember 2018 gegen neue Motive ausgetauscht.]
Allen, die einen anderen Zugang zur prekären Lage auf dem deutschen Wohnungsmarkt brauchen, empfehle ich den aktuellen Falkenberg-Song „Brot und Beton“. Ein kleines musikalisches Schnipsel am Anfang dieses Live-Video-Zusammenschnitts. Sonst auf dem Album „Die Apathie der Sterne“. Ein Werk, über das mein Kollege Steffen Könau in der Mitteldeutschen Zeitung schreibt: „Lieder werden die Wunden nicht heilen können. Aber Falkenbergs hypnotische Musik lindert zumindest den Schmerz.”
Die Überschrift ist also kein Tippfehler. Heruntergekommene Objekte, gentrifizierte Viertel und aussichtlose Wohnungssuchen wegen wuchernden Preisen erfordern journalistisches und politisches Handeln! Jetzt.
Fotos: Aufmacher: SoVD, Falkenberg: Dagmar Möbius
[…] ist für viele Menschen hierzulande schwierig und scheint oft aussichtslos. Dass ich einer Wohnungskampagne ohne kommerziellen Interessen erneut ein Gesicht gebe, hat auch damit zu tun, dass ich aus eigener […]