Gewähltes und Abgewähltes

Das erste Quartal 2025 ist fast um und es erschien hier kein Update. Nur meine Newsletter-Abonnent*innen sind auf dem Laufenden. Ich arbeite weiterhin viel. Nicht nur an der kommerziellen Front, sondern weiterhin nicht wenig für das fiktive Unternehmen Unpaid Care Work. Das ist nicht so spektakulär wie medial boomende true-crime-Formate, dafür energiezehrend. Suboptimal fürs unternehmerische Marketing. Und es erfordert weitere Fokussierung. Neues gibt es trotzdem.

Seit Januar 2025 habe ich freiberuflich die Co-Koordination der Helpline für Journalist*innen vom Netzwerk Recherche übernommen. Nun bin ich nicht nur Peer Supporter, sondern auch für Koordination von Diensten und Austausch, Öffentlichkeitsarbeit inklusive Präsenz auf Veranstaltungen sowie die Belange der Peers zuständig. Das Jobsharing-Modell mit meiner Kollegin Ute klappt hervorragend, obwohl es ein Experiment war und mehr Abstimmung bedarf. Zudem können wir uns auf die fachliche Unterstützung der Projektleitung und der psychologischen Leitung sowie den Träger 100 Prozent verlassen. Echte Teamarbeit also. Sehr wertschätzend.

Mit Verzögerung erschien im Februar der Newsletter des TUD-Alumnimagazins, doch die meisten in den letzten Monaten von mir verfassten Beiträge waren bereits vorher online zu lesen. Thematisch ging es diesmal um internationale Alumniarbeit mit Schwerpunkt USA. Unzählige spannende Menschen wären porträtwürdig. Für die Ausgabe habe ich unter anderem mit einem Forscher bei der NASA, einem IT-Sicherheitsunternehmer und einer Politikwissenschaftlerin, die heute die Geschäfte der German American Business Association führt, gesprochen.

Für meine Kernthemen der Gesundheitsversorgung und speziell des ambulanten Praxispersonals habe ich mich mit besserer Kommunikation im Team, Burnout, Gesundheitsförderung, dysfunktionaler Praxissoftware und wissenschaftlich untersuchten Auswirkungen weiblicher Führung auf das Arbeitsklima beschäftigt. Ein weniger ernstes Thema beleuchtete ich bei der diesjährigen Berlinale.

Abseits des Journalismus wurde meine Bachelor-Arbeit veröffentlicht und ist nun problemlos und kostenfrei allen Interessierten zugänglich. Das war mir wichtig, weil das Nischenthema keine zusätzlichen Barrieren braucht. Die Forschung läuft weiter, mehrere Folgegespräche fanden statt und medial passiert auch noch einiges.

Kunsthaus MINSK in Potsdam

Soweit die Arbeit. Ich werde gelegentlich gefragt, wie ich das alles schaffe. Das ist relativ einfach: Gute Planung. Konsequenz. Effizienz. Und Ausgleich. Über private Dinge schreibe ich relativ selten, doch angesichts des Pensums ist ganz klar, dass Seelenfutter nötig ist. Gerade bei knappen Zeitressourcen. Nur ein Beispiel: Im Februar besuchte ich mit meiner besten Freundin ein Konzert und nahm dafür mehrstündigen Busbahnersatzverkehr an die Ostsee in Kauf. Immerhin hatte ich einen Sitzplatz und konnte lesen. Alles eine Frage der Perspektive. Für dieses Jahr habe ich mir zudem vorgenommen, mindestens einmal im Quartal eine Location zu besuchen, in der ich noch nie war. Mit dem Kunsthaus MINSK in Potsdam habe ich begonnen.

Kraftort am Tornowsee

Zeitlich abgewählt habe ich dafür dieses Jahr die Brandenburgischen Frauenwochen. Zum ersten Mal nach 13 Jahren nahm ich weder aktiv noch passiv daran teil. Das Thema Trotz(t)dem war nicht schuld. Eher eine Bauchentscheidung: Weniger reden, mehr machen. Auch die Leipziger Buchmesse findet in diesem Jahr ohne mich statt. Schade, aber ich kann nicht überall präsent sein. Ab in die Natur heißt es stattdessen so oft wie möglich.

Noch nicht spruchreif ist ein aktuelles Thema, für das ich derzeit investigativ unterwegs bin …

Fotos: Dagmar Möbius

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