Andreas Hähle soll in Kürze einen „Preis für ein Lebenswerk“ erhalten. Er ist 51, aber geschrieben hat er ein Pensum, das ihn jetzt schon unsterblich macht. Rockpoet nennen ihn viele Sängerinnen und Sänger ehrfürchtig, vor allem die mit ostdeutschen Wurzeln. Der Texter und Autor ist schwer erkrankt und viele Menschen wollen ihm und seiner Familie jetzt helfen. Ich habe mit der Initiatorin der Spenden-Kampagne, Grit Maroske, gesprochen.
Meine Newsletter-Abonnenten lesen gelegentlich Exklusives aus meinen Netzwerken. Kürzlich berichtete ich dort unter anderem über das Berliner Jubiläumskonzert der Zöllner-Bigband „30 Jahre mit Pauken und Trompeten“. Andreas Hähle textete nicht nur für die von mir sehr verehrte Sängerin Ines Paulke (†2010), sondern auch für Dirk Zöllner, beispielsweise für das 2015 veröffentlichte Album „In Ewigkeit“. Den Sänger kenne ich, seit seine Band noch Chicorée hieß (für Nichtinsider: in den 1980er Jahren). Heute erreichte mich von ihm eine ohnmächtige wie kämpferische Nachricht: Andreas Hähle, ist zum zweiten Mal schwer erkrankt und er und seine Familie brauchen dringend Hilfe.
Grit Maroske ist Andreas Hähle bisher nie persönlich begegnet. Sie kam via Facebook mit ihm in Kontakt. Seitdem schreiben sie sich und telefonieren ab und zu. „Die schreibende Zunft unter sich…“, lacht die in Hoyerswerda lebende Autorin. Sie arbeitet gerade an ihrem ersten Buch, für das ihr der Kollege mit dem bunten Lebenslauf (hier nicht mehr ganz aktuell) viele Tipps gab. „Ich weiß, was es bedeutet, Freiberufler zu sein“, sagt sie. Geldnot kennt sie. Persönliche Schicksalsschläge auch. Aus Gesprächen mit Andreas Hähle wusste sie, dass er einen heimlichen Wunsch hat: einmal für einen Preis nominiert zu sein. Am besten mit einer ordentlichen Portion Preisgeld. Aus der spontanen Idee „Warum machen wir das nicht selbst?“ wurde innerhalb von 24 Stunden Ernst.
Mit Facebook-Freunden rief Grit Maroske die Spenden-Kampagne „Andreas Hähle Publikumspreis Crowdfunding“ ins Leben, mit allem was dazu gehört. „Es hängt vieles daran, woran man zunächst nicht gedacht hat“, sagt sie und scherzt: „Ich rette hauptamtlich die Welt.“ Inzwischen sind außer ihr als Koordinatorin vier Menschen (ehrenamtlich) gut beschäftigt, um Spendensammlung, Anfragen, Aktionen, Online-Versteigerungen und Termine zu managen.
Mindestens 10.000 Euro sollten erreicht werden. Während ich diesen Text schreibe, steigt die kurz über 9.000 Euro liegende Summe kontinuierlich. Mit Erlösen aus eigenen Spendensammlungen kann man die Aktion auch gern unterstützen. Das Geld, das zunächst viel klingt, hilft der Familie, Lebenshaltungs- und Krankheitskosten zu bestreiten, denn Andreas Hähle kann derzeit nicht arbeiten. Vor allem kann sie hoffentlich die große Sorge, ihre Wohnung zu verlieren, vergessen. In Kürze soll es ein Benefizkonzert geben. Viele befreundete Künstler sammeln auf ihren eigenen Konzerten Geld. „Schüler schicken uns ihr Taschengeld“, ist Grit Maroske gerührt. „Die Solidarität ist erstaunlich. Ich habe gemerkt, dass eine Sehnsucht da ist, Teil von etwas Großem zu sein, die Welt ein wenig besser zu machen.“ Das gibt ihr Kraft.
Und das ist im Sinn von Andreas Hähle, den ich aus lange Jahre zurückliegenden Begegnungen im Freundeskreis kenne und dem ich von Herzen gute Besserung und seiner Familie viel Kraft wünsche.
Beitragsfoto: Lutz Müller Bohlen genannt Gramm
Trauriges Update am 28.04.2019:
Liebe Dagmar,
hab Dich gerade hier gefunden.
Liebe Grüße von Patti 😉
Liebe Patti, na fein, ich freue mich! Der Beitrag hat schon zu einigen Reaktionen geführt, die hoffentlich mithelfen. Wir sehen uns bald in der Tiefsten Provinz, ist nun keine Überraschung mehr… Bis dahin eine gute Zeit und sonnige Grüße von Dagmar
Inzwischen ist das Benefiz-Konzert gelaufen und hat mehr als 4.000,00€ eingebracht.
Wir sind stolz!
LG
Wunderbar! Ich freue mich mit! Herzliche Grüße, DM