Nischenthemen in den TOP 3

Mit einer Schatzkiste begann mein Jahr. Nicht voll Gold, aber voller Erfahrungen. Für getrennte Väter. Der dazugehörige Januar-Blogbeitrag war der beliebteste, sprich mit weitem Abstand der am häufigsten gelesene Artikel 2022. Mit zwei Drittel weniger Stimmen landete #RightsNotRoses auf Platz 2. Blinde Flecke und vernachlässigte Themen belegten den 3. Platz.

Dieses Mini-Ranking spiegelt – wie 2021 – wider, dass „Nischenthemen“ wie geteilte Aufgaben in Familien, Work-Life-Balance, Menschenrechte, Gesundheit, soziale und Gerechtigkeitsfragen zeitlos wichtig sind, wenn auch nicht für eine große Masse. Ich werde weiter daran arbeiten. Doch die Blogbeiträge sind nur monatliche oder zweimonatliche Momentaufnahmen. Es gebe über viel mehr zu berichten. Ehrenamtliche Netzwerkarbeit beispielsweise. Wieder mögliche Geburtstagsfeiern. Großartige Konzerte und Bücher. Aber auch: fallengelassene Themenideen.

Ich habe im vergangenen Jahr erneut viel Zeit mit Archivrecherchen und deren Nachbearbeitung verbracht. Vor-Ort-Recherchen waren wieder mehr möglich als noch 2021. Der Prä-Corona-Zustand ist aber noch lange nicht erreicht. Mehr als 100 Artikel von mir wurden 2022 veröffentlicht, die meisten online. Die Newsletter-Beiträge sind hier nicht mitgezählt. Von meinem langjährigsten Auftraggeber musste ich mich Ende Dezember verabschieden. Damit wird die Liste der eingestellten Publikationen, für die ich journalistisch arbeiten durfte, länger. 22 dieser Print- und Online-Medien sind aus der Presselandschaft verschwunden. Überwiegend waren wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend.

Ansonsten stand 2022 im Zeichen des Lernens. Ich produzierte meinen ersten Podcast – für Prüfungszwecke. Erstmals in meiner journalistischen Tätigkeit wurde ich trotz Legitimation für einen Kongress nicht akkreditiert, weil ich für ein Online-Medium angemeldet war. Das Internet ausgedruckt hat wegen solcher im Gestern Lebenden im Sommer das clevere Team von frag-den-staat. Ich hatte genug anderweitigen Stress und verzichtete auf die Teilnahme.

Meine Netzwerk-Mitstreiterinnen und ich mussten akzeptieren, dass eine aufwändig vorbereitete und thematisch relevante Online-Diskussion im Jahr 3 der Corona-Pandemie samstags nur wenige Frauen vor den Bildschirm lockte. Mehrere folgende Präsenzveranstaltungen liefen dafür super. Wir machen weiter.

Viele Menschen, mit denen ich beruflich oder privat zu tun habe, machen momentan auch einfach weiter. Sie lamentieren nicht. Einige haben Neues begonnen, andere ließen Dinge hinter sich. Ich halte es mit den Optimistischen, gerade in diesen Zeiten. Ich danke allen, mit denen ich im Jahr 2022 arbeiten und wachsen durfte.

Allen Lesenden frohe Festtage, eine besinnliche (Kurz-)Auszeit und einen gesunden Start ins neue Jahr!

Foto: Dagmar Möbius

Weihnachtsbaum in der WeiberWirtschaft

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